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Der Schwerpunkt der industriellen Entwicklung seit den 50er Jahren lag insbesondere in den energie- und rohstoffintensiven Bereichen Metallurgie, Rüstungsindustrie, Energiewirtschaft und chemische Industrie. Im Zuge des Umbruchs 1989 kam die Schwerindustrie fast zum Erliegen. Der Anteil der Industrieproduktion am BIP sank von 61% (1991) auf 24,2% (2002).
Demgegenüber konnte der Dienstleistungsbereich durch Gründung privater Kleinunternehmen seinen Anteil am BIP von 33% (1991) auf 58,9% (1999) erhöhen, fiel aber 2001 auf 45,4% und Anfang 2003 auf 32,8% zurück. Den größten Anteil der Industrieproduktion nehmen immer noch der Maschinen- und Fahrzeugbau sowie die chemische und pharmazeutische Industrie, Energieerzeugung und Metallproduktion ein. Das umsatzstärkste Unternehmen in der Slowakei ist Volkswagen Slovakia. Nach der Entscheidung des französischen Investors PSA Peugeot Citröen und des südkoreanischen Kia Motors, im Gesamtwert von etwa 1,7 Mrd. EUR in der Slowakei zu investieren, hat das Land die Ambition, in den nächsten etwa zehn Jahren zu den größten Automobilherstellern weltweit zu gehören. Auch die Branche der Automobilzulieferer wächst kontinuierlich.
Der Privatsektor trägt 88,9% zur BIP-Entstehung bei. Langsame Privatisierungspolitik und geringer Zufluss ausländischen Kapitals verzögerten die Restrukturierung der Betriebe. Noch immer ist der Ressourcen- und speziell der Energieeinsatz des industriellen Sektors in der Slowakei erheblich höher als in westlichen Volkswirtschaften.
Die Privatisierung von Unternehmen des sogenannter strategischer Bereiche, u.a. Energiewirtschaft, Wasser/Abwasser sowie Post/Eisenbahnen, wurde fortgesetzt. Die Privatisierung der Slowakischen Telekom erfolgte 2000 (Deutsche Telekom), die Teilprivatisierung der Ölgesellschaft Transpetrol Ende 2001, die der Gaswerke (Ruhrgas, Gazprom und Gaz de France) Anfang 2002 und die der Elektrizitätswerke/Vertriebsgesellschaften (E.ON; RWE Plus und Electricité de France) im September 2002. Die Privatisierung des Bankensektors und der größten staatlichen Versicherung wurde Anfang 2003 abgeschlossen.
Das zur Erfüllung der EU-Beitrittskriterien durchgeführte wirtschaftliche Gesundungsprogramm zur Beseitigung des makroökonomischen Ungleichgewichts hat Erfolge gebracht. Nachfragedämmende Maßnahmen, verstärkte Auslandsnachfrage und Exportzuwächse führten 2003 zu einem Wirtschaftswachstum von 4,2% des BIP. Für 2004 wird mit einem BIP-Wachstum von 4,1-5,5% gerechnet; offizielle Zahlen liegen noch nicht vor. Die Tendenz ist weiter steigend.
Die Inflation stieg im Jahr 2004 wegen der Erhöhung zahlreicher regulierter Preise und Steuern im Zuge der umfassenden Steuerreform auf ca. 8,5% an und bleibt auch weiterhin hoch (Schätzungen für 2004: 7,5 – 7,9%). Die slowakische Regierung rechnet mit einer Umkehrung dieser negativen Entwicklung noch in diesem Jahr und einer Stabilisierung in den Nachfolgejahren und erwartet den Beitritt zum Wechselkursmechanismus II im Jahr 2006.
Seit dem 1. Januar 2004 gilt in der Slowakei ein einheitlicher Steuersatz von 19% für alle Einkommen Privater und für Unternehmensgewinne sowie für die Mehrwertsteuer.
Die Arbeitslosigkeit ist regional sehr unterschiedlich ausgeprägt, bleibt aber auch im gesamtstaatlichen Rahmen ziemlich hoch (Statistikmethode: 18,4%, ILO-Methode: 14,2%). Wegen der Erhöhung des Pensionsalters auf 62 Jahre und der damit einhergehenden Zunahme der ökonomisch aktiven Bevölkerung kann eine erhebliche Senkung der Arbeitslosenzahlen in den nächsten Jahren kaum erwartet werden.
(vgl. www.auswaertiges-amt.de)
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